British Open 2011

Endlich ist es soweit. Am 1. Oktober 2011 durfte ich mit dem Kumite-Natikader an das Britisch- Open in Crawley.

Bei meinem letzten Turnier hatte ich mir die linke Schulter verletzt. Durch das konnte ich die letzten Monate mehr schlecht als recht trainieren. Und so bin ich eher nervös und unsicher anstatt selbstbewusst und optimistisch nach England geflogen.

Für die Schweiz startete Andre Emmenegger im Herren Leichtgewicht, Stefan Hoffer im Herren Schwergewicht und ich im Damen Open. Begleitet wurden wir vom Naticoach Heinz Muntwyler und dessen Stellvertretung Philipp Halter.

Am Freitag reisten wir nach Crawly. Nach dem Einchecken im Hotel, genoss ein Teil vom Team das herrliche Herbstwetter in den Strassencafes des Städtchens. Während der Rest immer noch am Flughafen in Zürich auf ihren Flug wartete, den sie am morgen verpasst hatten.

Am Abend fanden der Medical-Check und das Wäägen statt. Mein Nervositätspegel war unterdessen stetig am Steigen. Mein Magen fühlte sich inzwischen wie nach einer Achtebahnfahrt an.

Gegen 21 Uhr traf auch der Rest vom Team ein. Weiter Details sind bitte direkt bei Sensei Heinz zu verlangen….

Der nächste Morgen startete nicht so früh. Um 8.30 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Ich musste meinem Magen jeden Bissen aufzwängen. Danach packen, die Haare zusammenbinden und los geht’s.

Wie letztes Jahr fand das Turnier im Sportzentrum K2 statt. Kaum in der Halle schon bildete sich eine Kämpfergruppe um die Auslosungen. Gegen wen? Hatte ich schon mal diesen Gegner? Wie sieht der aus? Ganz normale Fragen an einem Turniertag.

Fast pünktlich um 11 Uhr wurde das Turnier mit dem Einlaufen der Kämpfer eröffnet. Es nahmen über 120 Wettkämpfer aus ganz Europa teil: Holland, Israel, Spanien, Russland, Schweden, Norwegen, England und Schweiz um nur ein paar zu nennen.

Dann ging’s los:

Sensei Andre durfte als Erster ran. Zu seinem Pech hatte er gleich nach der Eröffnung den allerersten Kampf. Er konnte sich nie richtig aufwärmen. Sein Gegner war von Beginn weg extrem Aggressiv, Andre brauchte einem Moment bis er in den Kampf gefunden hat. Doch sein Gegner hatte die Schiedsrichter schon auf seine Seite und gewann nach 4 Minuten mit Schiedsrichterentscheid.

Als nächstes war ich an der Reihe, meine Nerven spielen mit mir. Hält meine Schulter? Bin ich gutgenug Vorbereitet? Was ist wenn…? All solche Fragen sind in meinem Kopf. Doch nun war ich Hier und hatte in der Ersten Runde eine Waliserin zugelost bekommen. Ich war gespannt auf den ersten Schlag. Zu meinem Glück ging es gut. Nach etwa 30 Sekunden durfte ich mit Wazari gewinnen.

In der nächsten Runde wartete eine Russin. Wir wussten: sie ist mehr als 5 kg leichter als ich. Was bei einem Unentschieden Ihr den Sieg zusprechen würde. So war das Ziel klar, innerhalb 4 Minuten musste ich alle Schiedsrichter überzeugen. Diese junge Frau kämpfte sehr Klever und mit viel Druck nach vorne. Ich wurde permanent unter Druckgesetzt und konnte nie meine volle Kraft in die Schläge geben. Nach 4 Minuten bekam sie den Sieg durch Gewicht. Somit war ich draussen.

Sempai Stefan hatte einen unbekannten Spanier zugelost bekommen. Nach fast 2 jähriger Verletzungspause konnte er keine Prognose abgeben wie es laufen würde. Er startete Verhalten in den Kampf. Es war von beiden Seiten ein abtasten, schnell war klar, dass er ein erfahrener Gegner hatte. Je länger der Kampf dauerte desto mehr drehte Stefan auf. Man merkte, dass er sich mehr zutraute. Nach 6 Intensiven Kampfminuten hat Stefan den Kampf mit Schiedsrichterentscheid verloren.

 

Unser Kader ist somit ohne Pokale nach Hause gekommen, aber auch ohne Verletzungen. Für mich war es eine Bestätigung für meine genesene Schulter. Auf dem kann ich aufbauen. Denn ich wollte meine Kampfkarriere nicht mit einer Verletzung beenden. Hoffentlich hat das Kader am nächsten Wettkampf mehr Erfolg.

 

Sempai Anita

 


 

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