Endlich ist es soweit. Am 02.Oktober 2010 fand im Sportcenter K2 in Crawley, England das bekannte Britisch Open statt. Das bekannteste Turnier innerhalb der IFK war vor 2 Jahren abgesagt worden und letztes Jahr wegen der WM in Ungarn nicht auf der Turnierliste der IFK Schweiz.
Für den Kämpfer ist das Britisch Open etwas spezielles, es ist ein altes Turnier und findet dieses Jahr zum 34. Mal statt. Es ist das Heimatland der IFK (und Hanshi) und es ist bekannt, dass immer sehr gute Kämpfer anwesend sind. So verwundert es niemanden, dass Total 115 Kämpfer aus 13 Nationen und 29 Verbänden nach England gereist sind.
Für die IFK Schweiz durften dieses Jahr gleich 3 Obwaldner antreten. Sempai Roland Müller Mittelgewicht Herren 70-80kg, Semapi Manuela Gasser und Sempai Anita Bucher beide Damen +60kg. Coachs waren Sensei Heinz Muntwyler und Sensei Philipp Halter, begleitet von den Schiedsrichtern Shihan Edi Gabathuler, Sensei Fadil Haxhoasai und Sensei Toni Gansner.
Wir Natimitglieder haben es nicht immer leicht. Das merkt man daran, dass wir uns am Freitagmorgen um 3.40 !! Uhr besammelt haben, um mit dem Auto nach Basel zu reisen. Nach dem auch ich meine sieben Sachen wieder beisammen hatte, ging die Reise weiter nach Gatwick. Wir wurden von typisch kühlem britischem Wetter empfangen (Regen gemischt mit Regen).
Sensei Heinz war wohl mit seinem neuen Titel noch nicht vollkommen vertraut und verlor kurz seine Führungsqualitäten. Seis drum, wir kamen dann doch im Hotel an und erfreuten uns am Wetter (nachwievor Regen mit Regen). So, nun war so ca. halb 10 Uhr Morgens und was nun? Der Rest vom Tag ist schnell erzählt, Kaffee, Lädälä ohne etwas zu kaufen, Essen, Kaffee, Powernap (schliesslich sind wir um 3.15!! aufgestanden), Gewichtskontrolle, Medicalcheck, Warm up, Essen und todmüde ins Bett. Alles begleitet von Regen vermischt mit Regen und neu Wind.
Ja und dann ist Samstag. Frühstück wäre lecker gewesen. Mein Magen wollte aber lieber nichts. Die Augen traktierten jede weibliche Person als möglichen Gegner und ich wünsche es wäre schon Abend. Alles in Allem, normales Turnierfeeling.
Der Transfer in die Halle verlief problemlos, wie auch die gesamte Turnierorganisation. Ein Lob an dieser Stelle an die Organisatoren.
Als Erster kämpfte Roli. Ihm wurde Wai Cheung aus England zugeteilt (2.Platz Britisch Open 2009). Der sehr erfahrene Kämpfer unterschätze Roli vollkommen und wurde von beginn weg in die Defensive gedrängt. Nach 2/3 der Kampfzeit hatte er sich gefangen und erreichte vor Ablauf der Kampfzeit einen Wazari gegen Roli.
Als nächste wartete eine Gegnerin auf Manuela. Manuela konnte das im Training gelernte auf die Kampffläche bringen und machte 4 Minuten (2x 2 Minuten) Druck nach vorne. Sie verlor durch Gewichtsunterschied (mehr als 5kg weniger). Meiner Meinung nach die schlimmste Art zu unterliegen.
Und dann war ich an der Reihe. In der ersten Runde hatte ich eine junge Engländerin. Nach 2 Minuten wurde mir der Sieg gegeben.
In der nächsten Runde traf ich auf eine Schwedin. Wir kämpften 4 Minuten (2x2min) sehr hart und ich durfte per Schiedsrichterentschied als Siegerin vom Tatami.
Ja und dann kam der Halbfinal. Die Engländerin Kelly Balmer kämpfte sehr geschickt. Sie wich meinen Schlägen immer wieder aus und blieb auf Halbdistanz. Einmal dachte ich, ich hätte ein Wazari. Doch sie war sehr erfahren, konnte es gut kaschieren und sich erholen, d.h. ich konnte leider nicht genügend nachsetzen. Nach 4 Minuten musste das Gewicht entscheiden. Und ich unterlag.
So durfte ich das Britisch Open 2010 mit dem 3.Platz beenden.
Natürlich ärgere ich mich über die verpasse Chance das Turnier zu gewinnen (Kelly Balmer konnte den Final gegen die Gegnerin von Manuela gewinnen), doch in ein paar Monaten fragt niemand mehr danach.
Als wir aus der Halle kamen überraschte uns das Wetter mit Regen und Regen (welch eine Überraschung). Am Abend hatten die Engländer uns in die Disco eingeladen. Wir feierten unsere allem-in-allen gelungenen Turniererfolge und stiessen auf den Geburtstag von Sensei Toni an. Die ganz jungen unter uns (gemeint ist Roli) verspürten keine Müdigkeit und feierten bis es fast wieder Tag wurde.
Das Frühstück am Sonntag mundete um einiges besser, ich konnte es so richtig geniessen. Packen, auschecken und auf zum Flughafen. Ein Blick zum Himmel und mir wurde ein wenig Mulmig zumute, denn es regnete und es regnete wiedermal mit Wind (wie halten das die Briten nur aus?).
Demzufolge war der Start in England nicht schön, es holperte, der Flieger schwenkte mal nach rechts mal nach links und ich schluckte leer. Doch jeweiter wir Richtung Zuhause flogen desto schöner wur-de es und dort ist es doch am schönsten.
Sempai
Anita