Und wieder ist es so weit. Die Taschen sind gepackt und die Mitglieder des KDO stehen vor dem Dojo bereit. Noch schnell klären, wer genug Platz für ein paar Schlagpolster hat und bei wem man mitfahren kann. Kaum in Rothenburg angekommen, laufen uns schon alte Bekannte entgegen, die wir unbedingt begrüssen müssen. Doch dann kommt das Wichtigste: die Suche nach dem geeigneten Schlafplatz. Der moderne Karateka schläft nämlich nicht mehr in den eigentlich dafür vorgesehenen Mehrbettzimmern, sondern auf der Tribüne, auf oder über der Bühne. (Letztes Jahr wurde auch draussen übernachtet, doch diesmal war das nicht erlaubt). Schon bald machen wir uns fürs erste Training bereit. 132 Karatekas versammeln sich in der Halle und Hanshi beginnt natürlich zehn Minuten vor Trainingsanfang damit, uns korrekt in die entsprechenden Reihen zu stellen.
Im Anschluss an ein gutes Einstiegstraining und eine kalte Dusche (wir hatten während der ganzen Woche nur kaltes Wasser) lassen wir uns von den Künsten unserer Lagerköche verwöhnen. Das Essen war während des ganzen Lagers wieder mal ausgezeichnet und sehr Sportlergerecht gekocht.
Am Sonntag ist Prüfungstag. Während dem Mittagstraining nimmt Hanshi die Prüflinge mit nach draussen. Wir laufen zwei Stunden Katas und erfahren auch etwas über den tieferen Sinn. So bedeutet Taikyoku wide view; Weitsicht; und die Pinan Kata steht für safety and security. Frei übersetzt: sicher und beschützt. An der Prüfung dabei und alle bestanden: Anita Burch 4. Kyu, Jasmin Hofmann 1. Kyu, Martin Niederberger 1. Kyu, Simone Frunz 1. Kyu und Stefan Keller 1.Kyu.
Dann geht der Lageralltag los. Schlafen, trainieren, duschen, essen, schlafen…Und jede Nacht die „Angst“ vor dem Nachttraining. Doch bis zum zweitletzten Abend geschieht nichts. Die ganz schlauen unter uns gehen an diesem Abend im Gi schlafen. Und siehe da: Um 03:15 Uhr werden wir geweckt. Wir laufen so ziemlich das ganze Kihonprogramm in Taikyokuform und begeben uns am Ende noch in ein kurzes mokuso. Das Morgentraining wird gestrichen und wir können etwas ausschlafen. Nur noch zwei Trainings und dann kommt die langersehnte Sayonara-Party. Wir haben uns während der ganzen Woche in verschiedenen Gruppen darauf vorbereitet und eine Show auf die Beine gestellt.
Das Essen ist genial, die Musik à la Moni und die Shows sind super. Wir pflegen alte Bekanntschaften, lernen neue Leute kennen und gehen schliesslich ins Bett. Am anderen Morgen kommt das letzte Training und die Prüfungsresultate werden verlesen. Zum letzten Mal eine kalte Dusche und dann kommt das grosse Tschüss. Wieder geht eine tolle Lagerwoche zu Ende und wir freuen uns auf das nächste Jahr.
(Kohai Simone Frunz)